Arbeitskreis Bäderbau kommt in Höhr-Grenzhausen zusammen

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Auf Einladung der Firma STEULER-KCH, im Arbeitskreis vertreten durch Joachim Ostrowski, kam der AK Bäderbau am 20. und 21. März zu seiner Frühjahrssitzung in Höhr-Grenzhausen im Westerwald zusammen. Neben der aktuellen Bearbeitung des Regelwerks ging es auch um Zukunftsthemen, nicht zuletzt repräsentiert durch neue junge Gesichter im Arbeitskreis. Die Gastgeber ließen es sich natürlich nicht nehmen, eine ausführliche Werksführung anzubieten, die wirklich begeisterte.

Eine neue Führung wurde gewählt

Bereits in der Sitzung des Arbeitskreises im September 2022 in Frankfurt hatte Wolfgang Scheibenpflug angekündigt, sein Amt als Obmann in jüngere Hände zu legen. In Höhr-Grenzhausen wurde nun sein Stellvertreter, Reinhardt Eule vom Planteam Ruhr, zum Obmann gewählt, seine Stellvertreterin wird Anja Ansel von Bäderland Hamburg. Reinhardt Eule begrüßte zahlreiche Gäste für diese Sitzung, darunter auch drei junge Frauen, die sich für eine Mitarbeit im Arbeitskreis interessieren und einfach mal „reinschnuppern“ wollten.

Richtlinien im Regelwerksverfahren

Der Arbeitskreis diskutierte die Richtlinien, die sich gerade im Regelwerksverfahren befinden, z. B. die DGfdB R 25.03 „Beckenabdeckungen in Bädern“. Das Blaudruckverfahren ist zwar abgeschlossen, der Arbeitskreis hat jedoch die Möglichkeit, noch Änderungen vorzunehmen. Die vorhandenen Kommentare wurden noch einmal durchgesehen und bearbeitet.

Die DGfdB R 25.01 „Stahlbetonbecken mit keramischer Auskleidung – planungs- und ausführungstechnische Hinweise“ ist zwar als Weißdruck bereits verabschiedet, es werden aber noch einige redaktionelle Hinweise eingearbeitet werden. Der Weißdruck wird dann in einer überarbeiteten Fassung neu veröffentlicht.

Die DGfdB 25.04 „Schwimm- und Badebecken aus Stahlbeton“ vom März 2017 soll grundlegend überarbeitet werden. Es muss geprüft werden, ob sich in Bezug auf die Betonzusammensetzung in  den Normen oder aus der Sicht der Tragwerksplanung etwas geändert hat. Es wird ebenfalls diskutiert, inwieweit Betonfertigteile in die Richtlinie aufgenommen werden sollten und ob  Faserbeton in der Betonüberdeckung über der Stahlarmierung in Bezug auf die Rissbildung vorteilhaft sein könnte. Weiterhin wurde festgestellt, dass es noch nichts zum Thema Sanierung gibt. Eine Möglichkeit wäre die Sanierung mit Carbon-oder Glasfasermatten auf der Außenseite der Konstruktion.

Eine Werksbesichtigung, die begeisterte

Immer wieder ein Highlight vieler Arbeitskreissitzungen sind die Werksbesichtigungen bei einem Hersteller. Hier bekommt man Einblicke in Produktionsverfahren und Arbeitsabläufe, von denen man keine Vorstellung hat, wenn man ein Endprodukt in den Händen hält. Am Morgen des zweiten Sitzungstages stand also eine Besichtigung des Werksgeländes von STEULER-KCH auf dem Programm. Peter Leukel aus dem Geschäftsfeld „Feuerfest“ führte den Arbeitskreis kompetent durch verschiedene Fertigungsstätten. Aber es war nicht die  Schwimmbadtechnik, die gezeigt wurde. Ein Schwerpunkt des Unternehmens sind Keramiken, die in der Industrie thermischen, chemischen und auch mechanischen Belastungen standhalten müssen. Wer weiß schon, dass Stahl auch von unten gegossen werden kann? Der flüssige Stahl wird durch ein aus einzelnen Keramikröhren zusammengesetztes Rohr in  einen Verteiler gegossen, der seinerseits Kammern füttert, in denen der Stahl blasenfrei aufsteigen kann. Die gesamte Konstruktion besteht aus vielen keramischen Teilen, die zu einem  guten Teil manuell hergestellt werden. Es gab also zahlreiche interessante Einblicke in die Produktion, und die Teilnehmer:innen waren beeindruckt – nicht zuletzt von den Tunnelöfen, in  denen die Keramik auf eine „Ofenreise“ geschickt wird.

Quelle: Michael Weilandt, DGfdB in "Archiv des Badewesens 05/23"

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Arbeitskreis Bäderbau zu Gast bei Steuler in Höhr-Grenzhausen

Bild: Michael Weilandt, DGFDB (Archiv des Badewesens 05/23)

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